"Zum Scheitern verurteilt!"
Ein Kommentar von Hauptgeschäftsführer Thomas Tewes zum Ratsbeschluss, keine externen Berater für Baukostensenkung zu engagieren.
Eindrucksvoll hat Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen in Hamburg, in der neuesten Ausgabe unserer Zeitung erklärt, wie Hamburg durch den Abbau von Baustandards die Herstellungskosten im Wohnungsbau – und damit auch die Mieten – senken will.
Dem will Köln nun auch folgen und gleichfalls solche Standards erarbeiten. Dabei hat die Verwaltung vorgeschlagen, dies unter eine professionelle Moderation zu stellen, die allerdings rund 600 tsd Euro kosten soll. Letzte Woche hat der Rat der Stadt Köln jedoch mit Stimmen von Grünen und SPD dieses Ansinnen abgelehnt. Begründung: das Geld könne man sich sparen und den Prozess selbst organisieren.
Damit ist das Projekt schon jetzt zum Scheitern verurteilt!
Wer schon mal in solchen Projekten und Arbeitskreisen gesessen hat, weiß, dass professionelle Organisation unabdingbar für den Erfolg solcher Vorhaben ist. Vor allem kommt es aber hier auf neutrale Vermittlung und auch „Out-of-the-box“ Denken an. Für beides ist Politik (und auch Teile der Verwaltung) nicht bekannt. Und was kaum einer weiß: den Versuch hat es hier schon längst gegeben. In langen und intensiven Arbeitssitzungen hat die Wohnungswirtschaft mit der Verwaltung zusammen Vorschläge zum Abbau von Standards gemacht. Ich selbst war auch dabei und kann sagen, dass die Ergebnisse sich hätten sehen lassen können.
Dann aber gingen die Vorschläge in die internen Abstimmungsprozesse. Was als Tiger gestartet war, endete als Bettvorleger. Die Bedenkenträger und Ideologen hatten wohl schnell die Oberhand, denn das Ergebnis war es nicht wert, ernst genommen zu werden.
Jetzt will Politik den gleichen gescheiterten Prozess im gleichen Format einfach nochmal aufsetzen! Ich frage mich: Was soll denn da jetzt besser laufen? Nur um Geld zu sparen, das an anderen Ecken und Enden millionenfach verschleudert wird?
Was für eine Kurzsichtigkeit
Dabei ist doch klar: nur durch geringere Baukosten werden am Ende auch die Mieten sinken. Was sind da im Vergleich dann die Kosten für professionelle Organisation, wenn so das Projekt zum Erfolg geführt werden könnte?
Am Ende aber bleibt wieder nur die Feststellung: Köln kann es nicht!