"Die Lage ist schlimmer als gedacht"
Ein Kommentar von Hauptgeschäftsführer Thomas Tewes zur Lage am Wohnungsmarkt
Wer es bis jetzt nicht geglaubt hat, bekommt es schwarz auf weiß: Die Lage am Wohnungsmarkt ist laut aktueller Studie des Pestel Instituts schlimmer als gedacht.
Auch in Köln ist die Lage mehr als angespannt. Viele Studien haben es bewiesen: In Köln wird zu wenig gebaut.
6.000 Wohnungen waren im Wohnbündnis der bauenden Wohnungswirtschaft mit der Stadt Köln vereinbart. Letztes Jahr waren es noch nicht einmal 2.000!
Statt an den 6.000 zu arbeiten ließ die Stadt ein Gutachten von empirica erstellen, um den Bedarf schön zu rechnen. Sogar die Autoren der Studie wollten dem aber nicht folgen. Und in bestimmten Parteiprogrammen zur Kommunalwahl stand, dass wir keine weiteren Flächenausweisungen mehr brauchen. Der benötigte Wohnungsbau sei auch durch Innenverdichtung zu erreichen.
Daran sieht man, dass es nicht allein hilft, wenn die Bundespolitik mehr Wohnungsbau beschließt. Die Umsetzung erfolgt in den Kommunen und hier hakt es oft gewaltig.
Allerdings muss ein Fragezeichen hinter die Forderung des Pestel Instituts gemacht werden, ob der Staat wirklich so viel mehr Geld zuschießen muss. Wohnungsbau ist zu teuer, und den bekommt man nicht billiger, indem man ohne Ende Geld dazutut. Vielmehr müssen die Anforderungen und Standards runter, so wie es gerade die Kölner Wohnungswirtschaft gefordert hat. Die Einführung eines Köln Standard – in Anlehnung an den Hamburg Standard – wäre ein guter Anfang. Aber genauso muss man an die DIN Normen ran. Gerade hier hat sich etwas verselbständigt, dem unbedingt Einhalt geboten werden muss. Der Haus TÜV war das beste Beispiel.
„Macht Bauen um die Hälfte billiger, dann werden auch die Mieten billiger“ rufen wir seit langer Zeit allen politischen Ebenen zu. Nach „wir haben verstanden“ warten wir aber viel zu lange auf das „wir machen“! Also endlich Mut zeigen, Politik, nicht wo viel diskutieren und endlich umsetzen. Wir haben keine Zeit mehr!