Kölner Mietspiegel 2025 veröffentlicht
Zahlen sind Ausdruck des Wohnraummangels
Die Entwicklungen der Mieten für das Jahr 2025 sind sehr uneinheitlich.
Auffällig sind sowohl die Steigerungen bei älteren Baualtersklassen und bei Wohnungen um die 120 Quadratmeter. Vor allem die Steigerungen bei den Baualtersklassen bis 1975 waren auch schon im Mietspiegel 2023 zu beobachten.
Die Entwicklung ist eine Reaktion der Wohnungssuchenden auf den angespannten Wohnungsmarkt. Die Nachfrage nach den Wohnungen mit Baujahr vor 1975 ist deshalb so groß, da diese Baualtersklassen die günstigsten am Kölner Wohnungsmarkt sind. Gleiches gilt nun auch für die Wohnungen um 120 qm. Die Nachfrage nach solchen Wohnungen ist immens. Das Angebot kann die Nachfrage nicht befriedigen. Nicht umsonst ziehen vor allem Familien mit Kindern, vermutlich Hauptnachfrager großer Wohnungen, ins Umland, weil sie sich in Köln nicht mehr mit ausreichend Wohnraum versorgen können.
Wenn es jetzt politische Forderungen nach Mietpreisbremsen oder ähnlichem geben sollte, dann verkennt die Politik, dass sie an dieser Entwicklung maßgeblich selbst beteiligt ist. Denn seit mehr als 15 Jahren gelingt es in Köln nicht, auch nur annähernd die benötigte Menge an neuen Wohnungen zu bauen. Dies liegt an vielen Faktoren, besonders jedoch an der mangelnden Ausweisung von genügend neuem Bauland. Das Konzept der alleinigen Innenverdichtung ist zum Scheitern verurteilt, da Bau- und Planungsprozesse sehr langwierig sind. Dazu kommt die gleichzeitig aus der Politik geäußerte Forderung nach mehr Grün in der Innenstadt, die der Innenverdichtung entgegensteht. Große Bauprojekte wie Kreuzfeld gehen nicht voran, wenn sie denn überhaupt kommen.
Die erhöhte Nachfrage nach Wohnraum kann nur durch ausreichend neuen Wohnungsbau befriedigt werden. Wird das Angebot ausgeweitet, dann werden auch die Mietsteigerungen wieder gedämpft. Mit Mietpreisbremsen entsteht jedoch keine einzige neue Wohnung. Ganz im Gegenteil, sie befördert die stetige Mietanpassung im laufenden Mietverhältnis, da Vermieter ansonsten für ihr Abwarten bestraft würden. Auch im Neubau führt die Mietpreisbremse dazu, dass zukünftige Mieterhöhungen schon eingepreist sind.
Insofern richtet sich die konkrete Forderung der Wohnungswirtschaft an die Politik, den Wohnungsneubau nicht zu behindern, sondern Maßnahmen zu ergreifen, damit in Köln der dringend benötigte „Bauturbo“ gezündet werden kann.
Der Mietspiegel steht zum kostenlosen Download bereit unter: Mietspiegel Köln 2025