Fristlose Kündigung: Rückstand nach geschuldeter Gesamtmiete zu bemessen

  1. Ist durch Auflauf eines Zahlungsrückstands des Mieters in der in § 543 Abs. 2 Satz1 Nr. 3 Buchst. a oder Buchst. b BGB genannten Höhe ein Recht des Vermieters zur fristlosen Kündigung des Mietverhältnisses entstanden, wird dieses nach § 543 Abs. 2 Satz2 BGB nur durch eine vollständige Zahlung des Rückstandes vor Zugang der Kündigung ausgeschlossen (Bestätigung der Senatsurteile vom 14.07.1970 – Az. VIII ZR 12/69; vom 23.09.1987 – Az. VIII ZR 265/86; vom 26.01.2005 – Az. VIII ZR 90/04; vom 24.08.2016 – Az. VIII ZR 261/15).
  2. Bei der Beurteilung, ob der Zahlungsrückstand des Mieters die Miete für einen Monat übersteigt (§ 543 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 Buchst. a, § 569 Abs. 3 Nr. 1 Satz 1 BGB), ist nicht auf die (berechtigterweise) geminderte Miete, sondern auf die vertraglich vereinbarte Gesamtmiete abzustellen (Bestätigung und Fortführung der Senatsurteile vom 12.05.2010 – Az. VIII ZR 96/09; vom 11.07.2012 – Az. VIII ZR 138/11).

BGH, Urteil vom 27.09.2017 – Az. VIII ZR 193/16

 

Kategorie: MIETRECHT , Kündigung/Beendigung des Mietverhältnisses