Köln im Grundsteuerranking auf Platz 44

14.05.2021

Grundsteuervergleich: Gütersloh gewinnt - Köln im Mittelfeld

Mit der Pandemie sind den Städten und Gemeinden massive Kosten entstanden. Von anfallenden Bürgertests über Impfzentren bishin zu wegbrechenden Einnahmen bei der Gewerbesteuer oder fehlenden Einnahmen beim ÖPNV. Irgendwie müssen die klammen Kassen wenigsten halbwegs wieder aufgefüllt werden.

Ob das über eine erhöhte Grundsteuer der Fall sei, ließ Haus & Grund Deutschland (HUG) durch das Institut der deutschen Wirtschaft Köln für Deutschlands 100 einwohnerstärkste Städte untersuchen. Für den späteren Vergleich wurde die jährliche Grundsteuer einer Musterfamilie, die in diesen Städten wohnt, herangezogen.

Köln auf Platz 44

Das Ergebnis: In Gütersloh muss eine Familie am wenigsten Grundsteuer zahlen. Hier zahlt die Musterfamilie nur 323 Euro pro Jahr, während sie in Witten auf mehr als das Doppelte mit 771 Euro kommt.Köln als viertgrößte Stadt Deutschlands mit mehr als einer Million Einwohner schneidt vergleichsweise akzeptabel ab und landet mit 436 Euro auf Platz 44. "Das ist das einzige Kölner Mittelmaß, dass ich gutheiße! Allerdings darf es mit der anstehenden Grundsteuerreform zu keiner Erhöhung durch die Hintertüre kommen! Die Belastung für Eigentümer und Mieter dürfen nicht weitere steigen", sagt der Hauptgeschäftsführer des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins Thomas Tewes.

Wohnen muss bezahlbar bleiben

Der Vergleich zum Ranking 2018 macht deutlich, dass die Städte, die eine Erhöhung beschlossen haben, durchweg kräftig zugelangt haben. So stieg die Jahresgrundsteuer in Salzgitter (+25 Prozent), Gelsenkirchen (+24 Prozent), Mülheim an der Ruhr (+39 Prozent) und Offenbach am Main (+49 Prozent) deutlich. HUG Verbandspräsident Kai Warnicke: „In diesen Städten ist die Grundsteuerlast innerhalb von drei Jahren geradezu explodiert. Hier muss dringend gegengesteuert werden, damit das Wohnen für Mieter und Selbstnutzer bezahlbar bleibt und in manchen Städten wieder bezahlbar wird."

Transparenz und Aufklärung

Da jede Kommune spezifische Eigenarten und Probleme beispielsweise in der Stadt- oder Infrastrukturentwicklung, Wohnungswirtschaft und dem Verkehr zu bewältigen hat, sind diese  Unterschiede erklärungsbedürftig. „Unser Vergleich ist nicht anklagend, sondern soll zur Transparenz beitragen. Nur dann können die Bürger ihre Kommunalpolitiker konkret fragen, warum sie mehr Grundsteuer zahlen als Bürger anderer Gemeinden“, erläuterte Warnecke.

Zur Studie: In dem Grundsteuerranking werden die 100 nach Einwohnern größten Städte Deutschlands verglichen. Zur Berechnung der Jahresgrundsteuer wurde ein durchschnittlicher Einheitswert für Einfamilienhäuser in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern herangezogen. Auf Basis dieses Wertes, einer Grundsteuermesszahl in Höhe von 2,6 Promille und den einzelnen kommunalen Hebesätzen im Februar 2021 wurden schließlich die jährlichen Grundsteuerlasten kalkuliert.

Grundsteuerranking 2021 Haus & Grund Deutschland pdf